Radmühle
Obwohl es sich bei dem Rad- oder Rundmühlespiel (Mola Rotunda) um ein Spiel handelt, das gerne von von römischen Legionären gespielt wurde, wie viele Funde von eingeritzten Spielfeldern belegen, und das somit in der Antike beheimatet ist, sollen seine Regeln hier erläutert werden. Einerseits wegen seiner einfachen Anwendbarkeit, wodurch es im Lager jederzeit ohne großen Aufwand gespielt werden kann, andererseits wegen der Fortführung römischer Gebräuche und Sitten zumindest in gewissen Teilgebieten des ehemaligen Reiches bis weit in das Frühmittelalter hinein. Dies macht es schwer vorstellbar, dass die Radmühle schlagartig außer Gebrauch gekommen sein sollte ...
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Rad- oder Rundmühle ist ein Spiel für zwei Spieler, die jeweis über drei weiße bzw. schwarze Spielsteine verfügen. Ziel des Spieles ist es, wie bei allen Mühlevarianten, eine Mühle zu bilden, also die drei eigenen Steine in ein Linie zu bekommen.
Als Spielfeld dient ein achtspeichiges Rad gemäß der obigen Abbildung, auf welchem acht Positionen am Umfang und eine im Radzentrum zu besetzen sind. Die Steine werden abwechselnd gesetzt; ist dies geschehen ziehen die Spieler abwechselnd, wobei ein Stein immer nur auf ein unbesetztes Nachbarfeld verschoben werden darf.
Gewinner des Spiels ist jener Spieler, der die Mühle bilden kann, wobei in dieser immer die Mittelposition enthalten sein muss. Übrigens besteht Zugzwang, das heißt es kann nicht auf den eigenen Zug verzichtet werden.
Für den Spieler, der nicht mit dem Setzen beginnt, muss das Ziel darin bestehen, den Gegner derart zu umkreisen, dass dieser, angesichts fehlender Zugalternativen, gezwungen wird seinen Stein aus der Mitteposition zu bewegen (unter der Annahme, dass dessen erster Stein im Zentrum platziert wurde, was ja sehr wahrscheinlich ist).
Ein Spielfeld für die Rundmühle ist rasch in den Sand gezeichnet oder in Holz geritzt und mit sechs Steinen, Holzstückchen, ausgeschlagenen Zähnen oder ähnlich leicht verfügbarem Material lässt sich auch schon beginnen ...
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