10. April 2009
Vieles lässt sich planen und tritt dann häufig auch in der gewünschten Form ein. So geschehen bei unserem Ausflug zur beeindrucken- den Burgruine Kollmitz, deren Besichtigung wirklich alle Erwartungen zu erfüllen mochte. Manches Mal jedoch hat man sogar noch mehr Glück und stolpert so ganz nebenbei und völlig unbeabsichtigt über eine zweite Burg, die da vom felsigen Hügel am Wegesrand auf den heimeilenden Ausflügler niederlacht. Und dann kann man von Glück sagen, wenn die Speicherkarte und die Akkus der Kamera noch nicht vollständig erschöpft sind ...
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Der Heimweg von Kollmitzgraben führte uns spät am Tage ein Stück Weges die Thaya entlang, hin bis zum Örtchen Eibenstein, wo wir, an der Stelle einer historischen Furt, den Fluss laut Karte zu queren hatten. Erfreuten Blickes bemerkten wir die kleine Burgruine, die da vom Felsen herab immer noch treulich den einstigen Flussdurchgang bewacht. Brave Burg, dachte man da rasch, dur wirst uns ein schönes Fotomotiv sein, parkte am nächstbesten Parkplatz ein und zückte die Kamera - solange zumindest, bis uns böse Blicke des Besitzers des dortigen Gasthauses von diesem Privatparkplatz vertrieben - wollten wir doch die Fotos nicht mit Schweinsbraten und Schnitzel begleichen.
Schade, das war unser Gedanke, als wir den Fluss querten und uns aufmachten, dem Straßenverluf hinter den Felsen zu folgen. Doch stop! Da stand ein Schildchen mit der Aufschrift 'Aufgang zur Burg' Und wer sind wir schon, uns solchen Aufforderungen zu widerset- zen. Zum Glück erwies sich dieser Aufstieg zur Ruine selbst für uns als nicht allzu schwer zu bewerkstelligen - allerdings haben uns die geschätzten drei Minuten Gehzeit kaum zu mehr körperlicher Fitness verholfen.
Egal, der Anblick der sich dann bot, nachdem wir das kleine Eingangstor durchschritten hatten, überraschte und erfreute nämlich einen jeden von uns gleichermaßen. Bereits beim Aufstieg hatte sich die Burg als größer erwiesen als im ersten Moment gedacht, offenbarten sich Baureste im Wald versteckt. Und nun, von Hof der Anlage aus, zeigten sich teilweise beeindruckend gut erhaltene Gebäudeüber- bleibsel. Besonders die westliche Ecke mit dem Palas und davor dem Bergfried lieferte einige wunderschöne Fotomotive.
Ein Traum für Kinder und Junggebliebene war hingegen der ehmalige Küchenbau, der nur kletternd (wenn auch nicht im allerhöchsten Schwierigkeitsgrad) zu erreichen war und dessen Räume teilweise ins Innere des Felsen geschlagen wurden. Natürlich, wie bei Burgen fast schon obligatorisch, bot sich auch hier ein herrlicher Ausblick, nach Süden hin, über die Thaya und die Ortschaft Eibenstein hin- weg.
Interessanterweise ranken sich um Eibenstein, wie auch um viele andere Burgen und Bauwerke in dieser Gegend, Sagen, welche den Bau mit den Templern in Verbindung bringen, obwohl es doch keinen Nachweis für deren Anwesenheit gibt. Wahrscheinlich ist es das spektakuläre und unerhörte Ende, das diesen Ritterorden ereilt hat, durch welches die Volksphantasie angeregt wurde. Klar, dass einer so skandalumwitterten Gemeinschaft allerlei Grausamkeiten und unmoralischer Lebenswandel ungefragt zugetraut wurde und sich da- raus wunderbar morbide Geschichten ersinnen lassen. Nun, den legendären verschollenen Schatz der ersten abendländischen Bankiers - vielleicht daher ihr schlechter Ruf? - konnten wir in Eibenstein leider nicht entdecken ...
... und wenn's doch so gewesen ist, geben wir das hier sicher nicht zu. Von wegen Vermögenszuwachssteuer und so ...
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