Sælde und êre - Besichtigung von Burg Ottenstein

06. Juli 2008

Vom 4. bis zum 6. Juli durften wir beim ersten Ottensteiner Mittelalterfest zu Gast sein. Während dieser drei Tage konnte es nicht ausbleiben, dass wir den einen oder anderen neugierigen Blick in die prächtige Burg- bzw. Schlossanlage warfen, soferne Mußestunden während des Festtrubels und verschiedener Besuche Gelegenheit dazu boten.

Burg Ottenstein: Blick über die Vorwerke zum ehemaligen Bergfried.

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Kleiner Zwischenraum

Von der Anreise und den Begebenheiten , die sich während dieses schönen Festereignisses zutrugen, mögt ihr an anderer Stelle Genau- eres nachlesen. Hier soll nur die Rede von der wunderschönen Burg Ottenstein selbst sein. Gleich vorweg darf dabei nicht verschwiegen werden, dass die Besichtigung der Anlage vorerst in weiten Teilen nur von außen erfolgen konnte, während die Innenräume, in denen es dem Vernehmen nach ebenfalls manch höchst Interessantes zu bewundern geben soll, unseren neugierigen Blicken leider verborgen blieben.

Schuld an diesem bedauerlichem Umstand war der Umstand, der uns eigentlich erst an diesem Ort geführt hatte. Denn das an diesem Wochenende stattfindende Fest ließ jene zwei Personen, welche sonst Wissbegierige durch die Burg führen, so in Arbeit versinken, dass die Rundgänge durch die Innenräume unterbleiben mussten. Schade! Doch bietet Ottenstein auch dann bereits so vieles an Se- henswürdigkeiten, wenn es nur von außen betrachtet wird, dass sich unsere Schmerzen immerhin in Grenzen hielten.

Imposant ist sie, die erste Aussicht auf die riesige Anlage, die sich einem auftut, wenn man sich von den Parkplätzen herab durch den Schlosspark schlendernd den Vorwerken nähert. Diese sind jüngere Erweiterungen der eigentlichen Kernburg, durch welche man den Auswirkungen der aufkommenden Artillerie zu begegnen hoffte, da diese dadurch auf Distanz gehalten werden konnte.

Nach Überqueren der ersten kurzen Brücke und des als 'Stöckl' bezeichneten Torturms, tut sich dem Betrachter der erste Hof auf. In diesem residiert das Schlossrestaurant, in dem es sich vorzüglich speisen und schlemmen lässt, wie wir eigens erkunden durften. Neben der kulinarischen Qualität trägt dabei die malerische Umgebung das ihrige zum Wohlbefinden bei.

So denn gestärkt, wagt sich der Besucher vorbei an den steinernen Hunden, welche die zweite Steinbrücke links und rechts flankierend bewachen. Diese Brücke ersetzt die ehemalige Zugbrücke und überspannt den tiefen Halsgraben vor dem Zugang zum Kernbereich der Burg. Rundum gibt es noch eine Menge an Details zu bewundern und besonders dem Fotografen bieten sich eine Vielzahl an reizvollen Motiven.

Das aufregendste von allen, so unsere Meinung, tut sich dem Besucher nach dem Zutritt durch das zweite Tor zur linken Hand auf. Es handelt sich um die romanische Burgkapelle, deren erhaltene Malereien auf die Zeit um 1180 datiert werden. Für den Mittelalterbegeis- terten besteht hier die sehr genständliche Gefahr, dass er seinen Vormarsch unterbricht und diesen auch später, trotz aller guten Zu- sprüche, nicht mehr fortsetzen mag. Leider wehrte uns auch an der Kapelle eine versperrte Gittertür den Zutritt, doch immerhin ließ sich ein großer Teil des erst in den 1970er-Jahren restaurierten Raumes durch die Stäbe hindurch bestaunen und ablichten. Alleine die- se Fresken sind ein Grund, für den sich ein Besuch von Ottenstein lohnen würde ...

Aber bei weitem nicht der einzige: Im schmalen Innenhof tut sich der Blick auf bestens erhaltene oder wiederinstandgesetzte Gebäude auf, ein barocker Brunnen lenkt die Blicke auf sich, soferne diese nicht den 30 Meter hohen, 10x10 Meter im Umfang messenden Turm hochschweifen. Leider standen wir auch hier vor verschlossenem Zugang, sodass wir uns des sicherlich spektakuläres Blickes von oben herab enthalten mussten. Zumindest die meisten von uns. Als nämlich Yvonne und Thomas bei einem kleinen Rundgang die Tür unver- schlossen fanden, machten sie, was man als Burgenforscher und Feldarchäologe in einem solchen Fall zu tun hat: Nicht lange fragen, Augen zu und hinein ...

Als aber wenig später, von dieser Nachricht des unverschlossenen und damit wehrlosen Bergfriedes ereilt, der Schreiber dieser Zeilen samt seinem modernen Ablichtungsgerät zum Turm eilte, fand er diesen bereits wieder verschlossen vor und musste, in Ermangelung an Sturmleitern oder anderer nützlicher Utensilien, zerknirrscht und unverrichteter Dinge den Weg zurück ins Lager antreten. Dennoch soll dies nicht das letzte Wort sein: Denn bereits beschlossne Sache ist es, dass wir dann, wenn wieder einmal die Burgenkette entlang des Kampflusses Ziel eines unserer Ausflüge sein wird, wir auch Burg Ottenstein einen neuerlichen Besuch abstatten werden ...

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Einige Daten aus der Geschichte der Burg:

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Einige Eindrücke:

Von Rastenfeld und dem Kamptal kommend ... ... eröffnet sich ein erster spektakulärer Ausblick auf die hoch über dem Tal thronende Burg. Auf drei Seiten von steilabfallenden Felsen begrenzt ist die Zufahrt nur von Norden her möglich; hier schirmen ausgedehnte Vorwerke die Anlage ... ... die vom mächtigen Hauptturm, dem ehemaligen Bergfried, überragt werden. Die Burg bietet eine Menge an Details - wie etwa die an Mauern und Türmen angebrachten Wappen, hier jenes der Familie Lamberg, - ... ... Holzkonstruktionen an den allerdings erst in vergleichsweise jüngerer Zeit aufgesetzten Dächern, ... ... verschiedenen metallische Torwächter ... ... sowie Balustrade und dreibogige Loggia über dem Haupttor zur eigentlichen Kernburg ... ... und stuckverzierte Eingänge im inneren Hof. Durch das erste Tor im sogenannten Stöckl ... ... betritt man den äußeren Hof, in dem die Wappentiere der Lambacher, zwei steinerne Hunde, ... ... den Zugang zur Kernburg bewachen. Linkerhand findet sich die romanische Burgkapelle ... ... mit ihren Gemälden aus dem 12. Jahrhundert. Im schmalen Innenhof ... ... führt diese Brunnenöffnung in unergründliche Tiefen. Der mächtige Hauptturm sonnt sich in den Strahlen der Abendsonne.

Weiterführender Links:

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