23. September 2010
Rollt man auf der A1 durch's Niederösterreichische, sei es von Linz nach Wien oder in die umgekehrte Richtung - Letzteres, es sei erwähnt, wir lieber machen, weil dies stets bei der Fahrt ins freie Wochenende so geschieht -, so genießt man über weite Strecken hinweg die archtektonische Schönheit der so inflationär aufgestellten Lärmschützwände. Kurz vor Melk (oder auch danach, je nachdem, wo der Reise Ziel liegen soll) ist dies dankenswerter Weise (noch?) nicht der Fall. So sticht dem gelangweilten Fahrer unweigerlich eine beeindruckende Burg- oder besser Schlossanlage ins Auge, die erhaben auf einer Anhöhe thront - die Schallaburg.
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Nun ist es altgedienter Brauch, dass wir immer dann, wenn wir auf Reisen eine Burg, Kirche oder ein anderes interessantes Gebäude erblicken, dieses auch besichtigen - wenn vielleicht auch nur von außen, wenn uns denn verriegelte Tore und dicke Bohlen am Betreten behindern. Wenn möglich, dann tun wir solches zugleich, indem wir unser braves Gefährt zur Seite rollen und uns auf Schusters Rappen zur Erkundung begeben. Ist uns dies nicht sofort möglich, dann holen wir dies bei nächster Gelegenheit nach.
So ist dies oftmals schon geschehen, etwa bei den Burgen Hohenegg, Zelking, Feistritz, Eibenstein, usw., usw. Aber ausgerechnet bei der Schallaburg, einer der beeindruckendsten Burg- und Schlossanlagen, ist uns dies - zur Schande müssen wir es gestehen - bislang noch nicht gelungen, obwohl wir oftmals schon die Absicht hegten. Aber vielleicht übersieht man häufig gerade das, was vor eines Nase liegt - oder steht - und es bedarf schon einer besonderen Gelegenheit, dass man dazu gezwungen wird, was man so lange schon sträflich vernachlässigt hatte..
So war es kein geplanter Ausflug, kein Besuch einer mittelalterlichen Veranstaltung oder einer Ausstellung, die sich mittelalterlicher Themen angenommen hätte, die uns in den berühmten Renaissancehof geführt hat. Nein, ausgerechnet ein Betriebsausflug musste her, der zu einer Ausstellung über die verrückten 60'er führen sollte - die eben dort Station gemacht hatte. Aber es wäre nicht Sælde und êre, wenn wir nicht die Gelegenheit beim Schopfe, oder der Kameralinse, gepackt hätten, um einige Stimmungseindrücke von der wirklich sehr beeindruckenden Anlage zu machen. Davon wollen wir euch auch hier in Form einiger Bildlein Kunde geben.
Dass sich die Besichtigung des Schlosses, die ja eigentlich im Rahmen dieses Ausfluges gar nicht eingeplant war, als relativ hektische Angelegenheit erwies, zwischen Mittagessen, und dem Warten auf die gebuchten Führung, stets unter dem Damoklesschwert, den Aufbruch der Gruppe zu versäumen, sei hier lieber nicht erwähnt. Man würde uns sonst wegen dieser Oberflächlichkeit gar gröblich schelten. Aber, wir versichern's in großer Treu, der Besuch, den alten Mauern selbst gewidmet, soll in nicht allzuferner Weile nachgeholt sein!
So hieß es denn, im schönsten frühherbstlichen Sonnenschein, eilig den terrakottaverzierten Arkadenhof abzulichten, nach hinten zu eilen, in den kleinen Hof, im Schatten des beeindruckenden Hochturms liegend, und noch weiter, in den ältesten Teil hinein, wo noch die alten Mauern der ehemaligen Wohnburg romanischen Stils zu bewundern sind. Einige Bilder später - zurück in den Arkadenhof - aber alle sind noch da. Gut, jetzt nochmals zum Eingang, denn auch hier gibt's bemerkenswerte Motive - wann entschwinden diese lästigen, allgegenwärtigen Touristen endlich? - und vielleicht geht sich sogar noch ein Abstecher zum Turnierplatz aus.
Nein doch nicht, das wär zuviel des Guten, jetzt beginnt die Führung, und statt von mittelalterlichem Tun und von solchem aus der Renaissance vernehmen wir in den nächsten zwei Stunden manches über Hendrix und Kennedy, Beatles und Pille. Und dann hieß es, zu unserem Leidwesen, schon 'husch, husch - eilig zurück ins Körbchen', soll meinen, zurück in den Bus. Nun, geneigter Leser, mögest du uns die Hektik verzeihen, mit der die Bilder erstellt wurden - aber Lust auf einen weiteren Besuch hat uns jener Tag schon gemacht.
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