Gaudium zur Purg - Purgstall
(01.09.2007)
Immer dann, wenn der Sommer sich langsam seinem Ende zuneigt, beginnt, so scheint es, die Hauptsaison für Mittelalterfeste. Jedes Wochenende hat man nun zwischen mehreren Veranstaltungen zu wählen. Wir entschieden uns für den Besuch des Gaudiums zur Purg - unser erster Besuch in Purgstall und dementsprechend neugierig waren wir, was uns denn erwarten würde. Beinahe wäre unser Besuch in der Wieselburg nahegelegenen Marktgemeinde geplatzt. Zum Glück nur beinahe, denn als wir gegen 2 Uhr nachts die Heimreise antraten, waren wir alle übereinstimmend der Meinung, einen der schönsten Festtage des Jahres hinter uns zu haben ...
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Das Fest in Purgstall war bis dato ein weißer Fleck bei unseren Mittelalteraktivitäten gewesen. Da jedoch von einigen Seiten nur Gutes von dieser Veranstaltung zu hören war und wir dort auch einige Freunde wussten, beschlossen wir diesen Samstag kurzerhand für einen eintägigen Ausflug zu verwenden. Der Wetterbericht hatte eine akkzeptable Vorhersage geliefert und so stand unserer Fahrt nichts mehr im Wege.
Je weiter wir in den Westen Niederösterreichs vordrangen, desto länger wurden jedoch unsere Gesichter: Einerseits lag dies am Stau, in dem wir länger als eine Stunde feststeckten, andererseits an den Wolken, die gegen Süden hin immer bedenklicher Formen und Farben annahmen und uns bald die ersten Regentropfen bescherten. In Wieselburg, wenige Kilometer nur von Purgstall entfernt, mussten wir schließlich anhalten und einen fürchterlichen Wolkenbruch abwarten. Sofort umkehren oder doch weiterfahren war die Frage, die sich stellte. Doch als die Regenschwaden in ihrer Stärke nachließen, überwog der Optimismus. Und siehe da, als wir vor der Purg eintrafen, zeigte sich keine Spur von Feuchtigkeit - weder in der Luft noch am Boden. Und dies sollte zu unserem Erstaunen mit Ausnahme einiger verirrter Regentröpfchen bis zum Festschluss in der Nacht so bleiben. Glück gehabt!
Beim Eintritt in den weiten, von mächtigen alten Bäumen überschatteten Schlosspark zeigte sich sofort, dass hier ein Fest mit gänzlich anderer Charakteristik stattfand als dies etwa in Jedenspeigen der Fall gewesen war. Obwohl eine ganze Menge von Ständen und Lagergruppen zugegen war, verteilten sich die Zelte auf ein weitläufiges Areal. So bestand niemals die Gefahr in allzugroßes Gedränge zu geraten, und die anwesenden Gruppen machten allesamt einen sehr entspannten Eindruck. Obwohl durchaus viele Besucher umherschlenderten um sich die zahlreichen Aufführungen anzusehen (unter anderem auch die ungemein spannenden Aufführengen des Kistler Puppentheaters, aber natürlich auch die mit viel Humor vorgetragenen Kampfvorführungen, die mittelalterliche Rechtsprechung von Via Nostra und vieles mehr), hatte man doch fast den Eindruck auf einem Fest zu sein, dass vorrangig der Unterhaltung der Lagergruppen diente - mit viel Zeit für gegenseitige Besuche und dem Pflegen von Kontakten.
Natürlich trafen wir auch bald die ersten Bekannten, etwa einige der Getreuen zu Greifensteig, mit denen gut plaudern war und der Musik von In Speculum sowie den Klängen von Lapis Serpentis mit den berückenden Stimmen von Helga und Julia ließ sich vor der kleinen Bühne wunderbar lauschen. Als dann schließlich die Dunkelheit hereingebrochen war, konnte sich Isabella bei derartig schönen Melodien nicht mehr zurückhalten: Verdienterweise erntete ihr Tanz vor der Bühne sowohl den Beifall der Musiker als auch des anwesenden Volkes. Wirklich schade, dass diese Gruppe wegen beruflicher Veränderungen schon demnächst nicht mehr in dieser Besetzung zu hören sein wird! Doch schon hieß es weitereilen zur Feuershow, an der gut zehn Gaukler beteiligt waren.
Als wir nach Programmende schließlich aufbrechen wollten, blieben wir bei der Verabschiedung länger als geplant im Lager der Greifensteiger hängen. Aber bei dieser freundlichen Bewirtung verfliegt die Zeit eben sehr rasch. Vielen dank Verena, Rene und all den anderen für die nette Aufnahme - wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen ...
Schließlich war es dann doch soweit: Nach einem letzten nachmitternächtlichen Geburtstagsständchen (welches ob der ungeheuren musikalischen Qualität des Vortrages manche bereits in den Zelten ruhende Anwesende sicherlich in Entzücken versetzt haben dürfte) für Geburtstagskind Markus von Via Nostra, ging es dann nach einem Tag, der viel zu rasch verflogen war, wieder zurück in die Heimat! Eines jedenfalls haben wir uns schon fest vorgenommen - nächstes Jahr werden wir hier sicherlich wieder auftauchen ...
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