23. Mai 2008
So wie jedes Jahr war auch diesmal der späte Mai mit dem Fronleichnamsfeiertag Termin für das Mittelalterfest am Tivoli im Böhmischen Prater. Obwohl nicht gerade mit einer Unmenge an freier Zeit gesegnet - schließlich steht mit Clam unser zweiter Festauftritt unmit- telbar vor der Tür - entschlossen wir uns am Freitag doch zu einem Besuch. Schließlich ist es fast schon Tradition geworden, dass wir diesem Fest, zumindest an einem Tag einen Besuch abstatten.
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Vier freie Tage im schönen Mai - normalerweise ein Garant für Entspannung. Doch unser Terminkalender platzt vor Einträgen und so mussten wir froh sein, überhaupt einen Tag für den Besuch eines Festes 'opfern' zu können. Die Entscheidung, wohin es denn an diesem Wochenende gehen sollte, fiel uns dann auch nicht leicht. Denn mit dem Fest in der burgenländischen Burg Lockenhaus stand eine attraktive Konkurrenzveranstaltung zur selben Zeit am Programm.
Schlussendlich gaben Bequemlichkeit und der hohe Benzinpreis den Ausschlag um den Tivoli als Ziel auszuwählen. Statt das Auto hieß es also den Bus zu besteigen und an Stelle mittelalterlicher Gemäuer bildeten Autodrom und Riesenrad (Riesenrad? Naja) den mehr oder weniger stimmungsvollen Hintergrund des Festes. Und das ist auch schon der Hauptkritikpunkt, den man vielleicht äußern könnte, dass nämlich der mittelalterliche Markt und auch die Bühne inmitten eines Vergnügungsparks nur selten wirkliche Stimmung aufkommen las- sen ...
Allerdings gibt es dort auch die abseits gelegene Festwiese, auf der es schon ruhiger und gemütlicher zugeht. Zwar vermissten wir dieses Jahr die bunte Zeltstadt der Greifensteiger, dennoch gab es wieder einige Gruppen und manchen Schaukampf zu bewundern (oder zu belächeln). Als Neuigkeit waren heuer auch einige Stände auf der Lagerwiese zu sehen, die Gewandung und diverse Waffen feilboten. Was auffiel, war das nahezu völlige Fehlen von mittelalterlich Gewandeten - vielleicht eine Folge der Terminkollision mit Lockenhaus? Dagegen waren viele schwarzgekleidete Jugendliche in Standardaufmachung mit dem obligaten Fläschlein in der Hand und der weißen Maus im schwarzen Täschlein unterwegs, ebenso wie einige Schottenröcke. Und eine überwiegende Mehrzahl von Familien mit Kindern, Hunden, Fahrrädern, und ...
Immerhin hatten wir den Freitag als Besuchstag gewählt und somit einen Tag der relativen Ruhe erwischt. So konnte in aller Ruhe der Markt durchstöbert werden, auf dem sich doch der eine oder andere sehr schöne Stand entdecken ließ. Besonders angetan zeigte sich unsere holde Weiblichkeit von ausgesprochen schönen, handgenähten und stickereiverzierten Gewandungen, allesamt in passenden Materialen gefertigt - wenn auch leider um einen entsprechendem Preis ... Dass andererseits unsere traditionellen Ziele am mittelal- terlichen Tivolimarkt, nämlich jeweils ein toller Käse- und Lebkuchenstand, diesmal nicht aufzufinden waren, traf die knurrenden Mägen schmerzhaft. Und weil schon die Rede ist vom schmerzhaften Vermissen: Auch die Eggenburger Hexen mit ihren fast schon legendären Tänzen wurden nicht gesichtet.
Dafür gab es abseits vom Hauptmarkt und von der Lagerwiese noch ein ruhiges Eck zu entdecken, in dem einige Stände einen weiteren Markt bildeten. Sehr versteckt, so dass sich nur wenige Besucher hierher verirrten, aber vielleicht war ja gerade das der Grund, dass es mit den Klängen und dem Gesang einer Lautenspielerin recht beschaulich und gar nicht rummelplatzmäßig zuging.
Ansonst lief das vom Tivoli schon gewohnte Programm ab, mit den niedlichen Drachen von Jakopotia, Musik von La Zag und den Haga Skalden, abwechselnd auf der Bühne und im im Lager, Waffenschauen, Schaukämpfen (leider diesmal ohne die Greifensteiger), neuen Hexen ... Und natürlich mit dem abendlichen Konzert von Abinferis und der zugehörigen Feuershow mit dem unnachahmlichen Pompo - stimmungsmäßig sicherlich der Höhepunkt des Tages und alleine schon ein Grund, das Fest im Böhmischen Prater zu besuchen. Und dem Hörensagen nach soll ja manch ein weibliches Wesen nicht nur die Musik der teuflischen Spielleiúte bestaunen ..
Gegen 22h30 war dann - nach heftig geforderter Zugabe - endgültig Schluss und wir machten uns am schon ruhigen Lager vorbei auf den Heimweg. Jedenfalls kein Grund zum Trübsalblasen, schließlich sehen wir die Spielleute von Abinferis ja schon nächste Woche in Clam wieder ...
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