Sælde und êre - Besuch im Böhmischen Prater

Einige Überraschungen beim Fest im Böhmischen Prater
(21. Mai 2009)

Wie jedes Jahr, so warb auch heuer wieder der fortgeschrittene Mai mit dem Mittelalterfest im Böhmischen Prater. Vor Jahren war dieses Fest unser erster Berührungspunkt ins mittelalterliche Treiben gewesen, traditionell hatte man sich fortan dort mit Freunden getroffen, stets viel Spaß mit den Getreuen zu Greifensteig gehabt, die damals ihre herrlich choreographierten Schaukämpfe auf der beschaulichen Wiese abseits des lärmenden Rummelplatzes betrieben hatten. Nun, dies hat sich geändert, die Getreuen haben den Böhmischen Prater nicht mehr auf dem Programm, dennoch wollten wir um der alten Sitten willen auch heuer wieder zumindest an einem Tag beim Tivolifest vorbeischauen. Hatten wir erwartet, dass dort ohnehin alles stets beim Alten bleibt, sahen wir uns diesmal einigermaßen überrascht.

Bin ich der Einzige hier? Manch ein Besucher mag sich gefragt haben, wo denn das Mttelalterfest nun eigentlich stattfinde ...

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Allerdings ließ das vorabgedruckte Programm vorerst kaum Erstaunliches vermuten: Die Liste der altgedienten Tivolikämpen schien unverändert vom Vorjahr übernommen, das Programm kaum verändert. Nun denn, so hieß es am frühen Nachmittag des donners- täglichen Feiertages aufbrechen, allerdings ersparten wir uns die mittelalterliche Gewandung und schmissen uns stattdessen in eine typische Touristen-mit-Fotoapparat Ausstattung - in der Erwartung, solcherart spektakuläre Bilder schießen zu können.

Man mag es kaum glauben - aber auf dieser Wiese hier begrüßte in den vergangenen Jahren stets ein ansehnliches Zeltlager den Besucher Auch das abseitsgelegene Plätzchen war schon besser ausgelastet.

Extra wurde der Weg über das Erholungsgebiet gewählt, in der erwartung, die über den zahlreichen Zelten wehenden Wimpel der La- gerwiese ablichten zu können - doch je näher wir kamen, umso größer wurde unser erstes Erstaunen. Dann statt mittelalterlichem Tun und Treiben fanden wir eine nahezu leere Wiese mit einigen fussballtreibenden Kindern und junggebliebenen Vätern vor. Nun ist aber der Böhmische Prater dafür bekannt, abgesehen von dieser Wiese kein ausgesprochen passendes Ambiente für ein Mittelalterfest zu bieten. Autodrom und Riesenrad sind nett, passen aber schwerlich zum angeblich dunklen Zeitalter. Wir schluckten und fragten uns, wohin denn das Lager wohl verlegt worden wäre ...

Bei manchen Besuchern war eine gewisse Ratlosigkeit nicht zu übersehen und auch die Ecke mit der Kinderbetreuung war verschwunden. Hin und wieder fanden sich seltsam Gewandete, die auf der Suche nach etwas zu sein schienen.

Nirgendwohin, lautete die Antwort. Man hatte - aus welchen Gründen auch immer - gänzlich darauf verzichtet. Nun waren wir keines- wegs die einzigen, die darob verwundert waren und orientierungslos herumirrten. Offensichtlich war die allgemeine Überraschung groß. Tatsächlich spielte sich das ganze Treiben auf dem eigentlichen Tivolifestgelände und dem dahinterliegenden Markt ab, sieht man ein- mal von diesem kleinen Seitenplätzchen mit seinen drei, vier Ständen ab. Immerhin hat uns wenigstens der Marktbesuch zu einigen interessanten Büchern, netten Gesprächen und noch dem einen oder anderen Utensil verholfen - der Geldbörse zur Klage.

Trank und gute Laune ... ... und die Anlage sorgt dafür, dass im Stimmgewirr auch die Musik zu hören ist.

Jetzt wollen wir gar nicht behaupten, dass man in bierzeltähnlicher Umgebung nicht auch gute Laune verbreiten kann. Ein Mittelalter- fest nach unserem Verständnis war es aber nicht, was dort geboten wurde. Konsequenterweise hielten wir nicht lange durch, sondern wanderten schon bald wieder etwas enttäuscht uns schwer verwundert über die stattgefundenen Änderungen Richtung heimwärts. Darum auch mag der geneigte Leser sich nicht wundern, dass dieser Bericht hier endet. Aber schließlich wollten wir über ein mittelalter- liches Treiben berichten und dieses fanden wir nur spärlich vor ...

Dazwischen gibt's dann auch mal Hexentanz ... ... und Waffenvorführungen hinter Bierbänken.

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Uns gefiel es noch am Markt am besten, dort prösentierten sich einige schöne Stände ... ... unter anderem dieser, dessen Buchausstattung unserem Geldbeutel arg zusetzte.

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Jedenfalls war es schön bunt ... ... und dann fand sich ja doch noch das Mittelalter.

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