19. Juli 2013
Wie der treue Leser längst weiß, ist die Sommerszeit für uns die Zeit der großen Ausritte, in der wir mit vielen Pferden vor der Equipage für einen Tag ins schöne Österreich (und manchmal auch in die allesamt schönen Nachbarsländer) hinaus aufbrechen, um derartig umtriebig herumreisend, mancherley zu erleben. Stets haben wir einen Plan, stets ein oder mehrere Ziele vor Augen. Und dennoch kann es dabei passieren, dass wir bei einer solchen Fahrt eher zufällig eine Sehenswürdigkeit streifen - wie an diesem heißen Julitag im vergangenen Sommer ...
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Da passierten wir nämlich - in das Absicht, das burgenbewehrte obere Mühlviertel zu erreisen und zugleich auch eine unserer heißersehnten Sportveranstaltungen - den unter brütender Mittagssonne malerisch dahindösenden Markt Schwertberg. Die Zeit war für Vieles verplant, nur nicht für einen überraschenden Zwischenaufenthalt. Doch bereits das historische Zentrum von Schwertberg hätte allemal gereicht, um einen Stop für eine Besichtigung einzulegen. Doch nein, der Tagesplan sah anderes vor ...
... und wurde von uns dann doch umgeworfen. Als wir nämlich das Schloss Schwertberg erspähten, wie es sich imposant von den Wässern der Aist umplätschern ließ, konnten wir nicht widerstehen. Also angeleint die Pferdestärken und ausgeschwärmt.
Doch zu unserem Leidwesen - oder sollen wir sagen, zum Glück für die ursprünglichen Planungen? - blieb uns, wie bereits vielerorts, auch diesmal der Zugang ins Innere des Schlosses verwehrt. Das Portal - wie es sich für eine Festung gebührt - fest verschlossen. Nur laute Musik und der Anblick eines Tigerfells an einer sonst kahlen Wand wurden uns durch ein geöffnetes Fenster zuteil.
Seid uns also nicht gram, ihr lieben Leser, wenn wir euch deshalb hier keine Bilder vom prächtigen, arkadengeschmückten Innenhof zur Ansicht vorlegen können, keine Eindrücke von der ursprünglichen Wasserburgliefern, die nun eine Seite der großen, 1608 auf den heutigen Stand erweiterten Renaissanceanlage bildet, keinen Überblick aus dem fünften Geschoß des Palas oder von der Spitze des mächtigen Bergfriedes herab, von den beiden kleinen, hoch über der Aist thronenden Wachtürmchen aus.
Schade, schade, schade - denn es soll Vieles geben an Sehenswürdigem im Inneren des Schlosses: Gotik in den untersten beiden Stockwerken des Palas, Schlosskapelle, Freitreppe in den Hof, ein einzigartiges ehemaliges Falkengehege. Historische Balkendecken kontrastieren mit chinesischem Salon und Rokokobibliothek ...
Und von alledem - bekamen wir wieder einmal nichts zu Gesicht! Dennoch wollten wir nicht auf diesen kurzen Bericht verzichten: Einerseits um uns selbst damit zu ermahnen, den Besuch zu einem späteren Datum zu einem Ende zu bringen, andererseits deshalb, weil doch die wenigen Fotos, die wir machen konnten, einen ersten Eindruck von vielerley reizvollen Motiven ahnen lassen, die rund um dieses romantische Wasseranwesen zu erspähen sind, wenn man nur genug Zeit dafür findet - sei es nun in Frühling, Sommer, im bunten Herbst oder im frostigen Winter.
Wie war das? Zeit? Nun die, genau die hatten wir an jenem Tage nicht; der Betrachter mag nur die fortgeschrittene Mittagsstunde erlesen vom Feld der Sonnenuhr (und bedenken, dass derartige Zeitmessgeräte kaum jemals auf Sommerzeit umgestellt werden!), um zu erahnen, wie eilig es uns nun ist, wieder voranzukommen - auf zur nächsten Burg, Kirche oder sonstigen Sehenswürdigkeit ...
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