Irgendwann 2014 ...
Manchmal muss man gar nicht so sehr in die Ferne schweifen, um der Historie nahe zu kommen. Zumindest dann nicht, wenn man in der alten Kaiserstadt an der Donau, wenn man in Wien sesshaft ist. Römisches Militärlager, Hauptstadt des babenbergischen Herzogtums und sechseinhalb lange Jahrhunderte habsburgische Residenz und Mittelpunkt eines Vielvölkerstaates, der Goldene Apfel der Osmanen, zweimal Bollwerk der abendländischen Christenheit gegen des Sultans mächtige Armeen - wen wundert's, dass es hier eine Menge an Hinterlassenschaften zu entdecken gilt; aus Stein von den einen und von den anderen, nun von den anderen der Kaffee ...
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Hofreitschule und Lippizaner, Fiaker und Burenhäutel, Opernball und alles Walzer, der alte Kaiser und seine stets raunzenden Wiener, fesche böhmische Wäschermädel und schneidige Dragonerleutnants - es ließen sich ja viele Klischees bemühen, wenn man über Wien schwadroniert. Wir wollen's hier nicht tun - zumal die feschen Wäschermädel heutzutage längst nicht mehr aus Böhmen zuwandern! Nein, nein, nichts liegt uns ferner!
Allerdings kommt man, hat man die Stadt an der schönen (manchmal) blauen Donau zum Thema, nicht umhin, zumindest die Sträusse kurz zu erwähnen - nicht die aus dem Tierpark Schönbrunn, nein, die Johanns, Vater und Sohn, den Komponisten vom Neujahrsmar... - äh, Radetzkymarsch und den Walzerkönig, seinen Sohn. Und wenn einer schon einmal dabei wäre, könnte er auch gleich Mozart und Beethoven und Schönberg aufzählen, und Schnitzler und Musil, Torbergs Tante Jolesch und Sigmund Freuds Sofa, Gustav Klimts dekorative Muster und Egon Schieles nackte Damen (Wann ist endlich die nächste Schiele-Ausstellung??!!) und ...
Aber das tun wir natürlich nicht. Vielmehr ist dieser Beitrag dem Umstand geschuldet, dass sich zunehmend (und sehr willkommen) Besucher aus aller Herren Länder auf unserer Seite tummeln. Doch anders als unsere in Krummnußbaum und Kottingbrunn, Gänserndorf und Gramatneusiedel beheimateten treuen Leser kennen nur wenige dieser fernen Wanderer, ob sie nun aus Austin stammen oder aus Beijing, aus Moskva oder Kiyv, aus Bern, Paris oder Brügge oder dem bairischen Fridolfing, Wien aus eigenem Erleben.
Also, sagten wir uns, sollen doch alle diese guten Leute, die sich die Mühe machen unser geschriebenen Ergüsse zu studieren, einen Eindruck von der Stadt bekommen, in welcher wir jene produzieren. Und da es sich um eine Stadt mit reicher Geschichte handelt, sollten einige dieser Eindrücke bis ins Mittelalter zurückweisen, jene Zeit also, über die wir vorzugsweise auf unserer Seite zu berichten versuchen. Immerhin besitzen wir (recht billige) Kameras - und manchmal haben wir sie sogar dabei, wenn wir uns ins Gewimmel der pulsierenden Metropole werfen ...
Sagten wir Metropole? Nun, das stimmt so nicht - denn eigentlich ist Wien eine niedliche Kleinstadt. Zumindest in den inneren, historischen Bezirken - dort, wo 'es abgeht', wie die Jugend zu sagen pflegt, lässt sich alles bequem zu Fuß erwandern. Soferne man nach einem Besuch des berüchtigten Bermudadreiecks noch sicher auf den Füßen ist. Oder sich als Ortsfremder nicht verläuft. Schließlich befinden wir uns dort im labyrinthartigen, in seiner Raumaufteilung noch auf das Mittelalter zurückreichenden Stadtkern. Weil nämlich damals alles hinter der Stadtmauer bleiben musste, wurde es eben recht eng, verwinkelt und verwirrend.
Allerdings ist vieles von damals schon überbaut, umgeformt und mehrfach dem jeweiligen Geschamck der Zeit angepasst worden; Platz- und Straßennamen wie Fleischmarkt, Dominikanerbastei, Schottentor, Wollzeile, Tuchlauben und Salzgries verraten allerdings eine Menge von vergangenem Leben. Weil sich in unserer Stadt aber so viele Zeiten und Stile mischen, mischt sich auch unter unsere Fotostrecke, die einige Eindrücke des nächtlichen Wiens widergeben soll, manch Neueres unter das Alte. Die Puristen mögen es uns verzeihen.
Keinesfalls möge nun aber der Eindruck entstanden sein, wir würden uns vorrangig in die innere Stadt begeben, um alten Stein abzulichten. Nein, nein, da gibt es schon andere Gelegenheiten, um die es sich lohnt, das warme Kämmerchen zu verlassen, schließlich hat Wien auch andere als nur historische 'Sehenswürdigkeiten' zu bieten. So seid an dieser Stelle herzlich eingeladen, all diese bei eurem nächsten 'Ganz Europa in nur sechs Tagen'-Urlaub zu erkunden! (Besser wärs natürlich, auf 'Österreich in 66-Tagen' umzubuchen ... Sollten wir uns dabei über den Weg laufen, wird's uns natürlich freuen - bekaus aua English is so pritti well!)
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