03. August 2016
Wieder einmal ist es August geworden und der treue Leser und Weggefährte weiß, dass dies jene Zeit im Jahr ist, in der wir von Sælde und êre für uns dasselbe in Anspruch nehmen, wie so viele andere auch es tun: nämlich zu faulenzen, sich sonnend die Haut zu gerben, zu räkeln, dabei zu entspannen oder aber sich ob der schlechten Erziehung der planschenden und kreischenden Kinderlein nebenan kopfschüttelnd vielsagende Blicke zu zu - oder, besser noch, der schlank und recht textilfrei dahinschwebenden Fee hinterher zu werfen ... Schön ist sie, die Urlaubszeit!!
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Natürlich wird es uns - wie jedes Jahr - nicht gelingen, allzulange in diesem seligen Zustand des Nichtstuns zu verharren; immerhin sind schon längst Pläne gemacht für diese unendlich langen Tage, gefüllt mit nichts weiter als Freizeit. Also wollen wir wiederum den vielen Buchhändlern in der Stadt unsere Aufwartung machen, um so festzustellen, was sie denn Neues in ihren Läden horten, das unser Interesse erwecken könnte. Und - ach! - seid versichert, es wird dank Meister Gutenberg zu vieles geben, das unsere Einkaufstaschen beschweren und im Gegenzug unser Geldbörsen erleichtern wird ...
Dabei werden wir wohl nicht umhin können, das Verschwinden manch eines alteingesessenen Ladens zu beklagen, eines bedauerlichen Dahinraffens, wie es wohl in allen Städten und Ländern derzeit vor sich geht - Penthesileia und ihren Amazon(en) sei Dank. Wobei, ich glaube, wir verwechseln da gerade etwas ... egal!
Und wir werden uns wohl wundern, bei unseren unterirdischen Fahrten durch die Stadt, die uns zu all den geheimnisvollen Orten befördern sollen, die wir, optisch eingefangen, in unseren Arbeitsgruppen Eingang finden lassen wollen - über die vielen Drachenjäger, denen man neuerdings, wie man tuscheln hört, allenortens - einzeln oder in Rudeln - begegnen kann ... Wundern nicht ob der Jäger selbst - nein, nein! Immerhin ist es gute abendländische Sitte, solch schlurfend-spuckenden Schuppentieren heimlich oder offen nachzustellen, Sitte, wie sie schon der gute König Artus und manch blonder Recke auch pflegten.
Nein, es ist eher der Wagemut, jener Gesellen und -Innen, der uns staunen lassen wird, der Wagemut nämlich, sich mit solch hinterlistigen, weil unsichtbaren Monstern anzulegen - ein Wagnis, das dereinstens selbst die Herren Seyfrit, Gawain und Wigalois nicht auf sich nehmen mussten. Aber wie heißt es so schön: Andere Zeiten, andere Sitten. Wer zittert noch vor einem Fafnir, wer erbleicht bei dem Gedanken, der Gorgo ins schlangenumzüngelte Antlitz zu blicken, wenn er sich im nächsten Moment einem Krawumms entgegentreten oder gar eine Rossana küssen müsste ... ?
Abends, wenn wir dann auf den Wellen der ob solcher Verrücktheiten leise vor sich hinmurmelnden Donau dem Sonnenuntergang entgegenschaukeln, werden wir uns - auch das nach guter abendländischer Sitte - kopfschüttelnd wohl das eine oder andere Tränklein gönnen, es auf euer und unser Wohl leeren und uns fest vornehmen, euch zum Herbstbeginn das eine oder andere von jenem zu berichten, das uns bei unseren Fahrten widerfuhr ...
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