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... denn wann sonst sollten wir es tun, wenn nicht beim Fest des Friedens und der Hoffnung für alle Menschen auf Erden? Nehmt also eure Lieben und scharrt sie um euch, nachdem beendet ist all das aufgeregte Feilschen und Krämern, damit sie mit euch feiern und sich mit euch erfreuen an der Hohen Zeit. Und sollte dies gemeinsame Freuen nicht möglich sein, so sendet ihnen Botschaft und besinnet euch ihrer, so wie wir es halten wollen mit euch allen, die ihr uns so treu begleitet übers lange Jahr.
In dulci iubilo
nu singet vnd seid fro
vnsers hertzen wunne
leit in præsepio
vnd leuchtet als die Sonne
matris in gremio
Alpha es et o
Alpha es et o
('In dulci iubilo' - Erste Strophe des bekannten Weihnachtsliedes, zurückgehend auf des 14. Jhdt. - oder gar noch frühere Zeiten ... )
Singet also und seid froh; und wenn diese Fröhlichkeit gar überschäumt, dann haltet es mit dem mittelalterlichen Mystiker Heinrich Seuse (nein, keine Angst, wir sprechen nicht davon, ihn in Askese und Selbstkasteiung zu übertreffen), dem anno dazumal, im 14. Jahrhundert, in einer Zeit, als dies noch häufiger geschah, ein Engel erschien. Dieser Spielmann des Himmels forderte ihn auf, all das Ungemach und Leid auf Erden zu vergessen und stattdessen einen himmlischen Tanz mit ihm zu drehen, aus Freude über die Geburt des erlösenden Gottes.
Geblieben von dieser Begegnung soll uns das wunderbare Weihnachtslied sein, das noch heute gesungen wird, wenn auch nicht immer in der gemischt lateinisch-deutschen Fassung. Aber vielleicht liegt ja dessen Ursprung gar nicht beim Mystiker selbst oder seinem himmlischen Besucher, vielleicht reicht es noch viel weiter zurück, als volkstümliche Überarbeitung eines Vesperhymnus, bis ins 12. Jahrhundert.
Aber selbst wenn euch kein anderer Engel erscheint, als die Liebste oder der Herr Gemahl - fröhlich zu sein und zu lachen, lohnt allzumal. Darum besinnt euch der Ruhe und der Freude, oder singt auch, wenn es sich denn gar nicht vermeiden lässt; klüger aber ist es und von mehr Besonnenheit zeugt es, wenn ihr still lächelnd jenen lauscht, die es besser vermögen, der Melodie ihre wahre Gestalt zu verleihen, wie den kleinen Kindeleyn und der hohen Frouwe ...
Also wollen wir euch entlassen mit all unseren guten Wünschen! Mögen die Festtage friedlich und besinnlich werden und das neue Jahr ein gutes zugleich, auf dass wir noch viele Weltuntergänge überstehen und manches Fest gemeinsam zu feiern vermögen ....
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