Sensationell! Sælde und êre residiert ab sofort auf eigener Burg!
Sensation und große Freude! Jubel! Was die Spatzen hinter vorgehaltenem Flügel schon längst pfiffen, was in der europäischen Mittelalterszene bereits seit Monaten zu erregten Diskussionen Anlass gegeben hatte, wurde in der Nacht vom 31. März zum 1. April tatsächlich Gewissheit. Sælde und êre wird als erste Gruppierung Österreichs eine rumänische Burg beziehen dürfen. Als in der besagten Nacht das Telefon in unserem Wiener Domizil schrillte und am anderen Ende der Leitung Professor Antonescu Vassilescu, der rumänische Kulturattachee das endgültige OK seiner Administration bekanntgab, war endlich Realität geworden, woran wir so lange schon gearbeitet hatten. Über Risnojev, der beeindruckenden Burg Transilvaniens, oberhalb des abgelegenen Turnu Rosu-Passes thronend, wird zukünftig das rot-blaue Banner von Sælde und êre wehen ...
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Wien/Brezoi - Transilvanien, Rumänien
Doch von Anfang an: Wie die geneigten Leser wissen, besteht unserer Internetpräsenz nun seit mittlerweile drei Jahren und sie erfreut sich zunehmender Popularität, wie wir begeisterten Reaktionen etwa aus Lappland oder Burundi entnehmen konnten (soferne wir die entsprechenden Emails richtig entschlüsselt haben ...). Vor sechs Monaten nun erreichte uns eine elektronische Nachricht, die uns besondere Freude bereitete. Absender dieser Nachricht war besagter Professor Antonescu Vassilescu, der uns darin versicherte, dass ganz Rumänien derzeit unter einer Sælde und êre-Hype stöhne und dass unsere Seiten von der dortigen Bevölkerung mit Begeisterung zur Kenntnis genommen würden - egal ob es sich dabei nun um hohe Regierungsbeamte handle oder um des Lesens nicht mächtige Agrarpraktiker.
Weiters teilte uns Professor Vassilescu mit, dass es im Zuge des rumänischen EU-Beitritts starke Tendenzen gäbe, sein Land zu- nehmend ausländischen Investoren zu öffnen, Investoren, die entweder Kapital oder Know-How nach Rumänien bringen könnten. Und so sei bei der letzten Regierungssitzung fast zwangsläufig die Sprache auf Sælde und êre gekommen und nicht näher genannte einflussreiche Kreis hätten ihn beauftragt, Kontakt mit uns aufzunehmen um 'abzuklopfen' ob denn eine Chance bestehe, uns zur Mitarbeit zu bewegen. Da uns nun das zugrundeliegende Konzept schlüssig schien - Wissensimport zur Modernisierung der ein- heimischen Gesellschaftstrukturen - entschlossen wir uns spontan, unsere Kenntnisse über mittelalterliche Lebensformen und Gebräuche zur Verfügung zu stellen. Und wir hatten freie Hand bei der Wahl eines geeigneten Burgenobjektes, das fürderhin unsere rumänische Basis bilden sollte.
Klarerweise musste ein hoher Grad an Geheimhaltung gewahrt bleiben, wollte man nicht Spekulanten und Objektmakler auf den Plan rufen. Daher war es uns selbst nicht möglich, zu Verhandlungen nach Rumänien zu reisen. Glücklicherweise verfügen wir von Sælde und êre jedoch über ausgezeichnete Kontakte in die Länder des ehemaligen Ostblockes und so konnten wir uns der Dienste unser- es guten alten Freundes Dr. Platon Waschiswilli, ehemals Mitglied der uspekischen Akademie der Wissenschften, versichern. Platon erklärte sich nicht nur bereit uns seine Hilfe zukommen zu lassen, sondern äußerte spontan das Angebot, zusammen mit seiner Pri- vatsekretärin Nastassja Ivanova (22) nach Transsilvanien zu reisen, um dort vor Ort erste Kontakte zu knüpfen.
Nicht unerwartet schloss sich ihm sein alter Gefährte Dr. Wasilij Stroganoff an, in dessen Begleitung sich noch zwei äußerst viel- versprechende wissenschaftliche Mitarbeiterinnen befanden, die Zwillingsschwestern Katja (21) und Marja Astachowa (19). Und so verschlug es die fünfköpfige Delegation nach langem Umherirren in das kleine malerische Talmaceu, ein Städtchen am Fuße des abgelegenen Turnu Rosu-Passes, am Rande der Zivilisation gelegen, wo es Natascha tatsächlich gelang engen Kontakt zu einem einheimischen Aristokraten, Graf Iontlad Vepes, zu knüpfen.
Graf Vepes, der in Burg Risnojev residiert, seit mehr als 6 Jahrhunderten Stammsitz seines Geschlechtes, zeigte sich hocherfreut über die Ankunft der Reisenden. Selbstverständlich, so betonte er, lese auch er regelmäßig die Seiten von Sælde und êre, gerade für einen Burgherren wäre dies fast schon Pflicht. Nun, zuviel der Ehre, wollen wir hier bescheiden abwehren, der Graf wollte wohl nur besonders höflich sein. Doch seine Bemerkung, Risnojev könnte moderne Ideen gut gebrauchen, ja, lechze geradezu nach frischem Blut, überzeugte unseren Kundschaftertrupp und auch schlussendlich auch uns selbst. Wer so großes Interesse zeigt, meint es sicherlich ehrlich ...
So wurde noch in Talmaceu mit Stroganoff und Waschiswilli vereinbart, dass sie die Burg besichtigen mögen, dort für mehrere Wochen als Gäste verweilen, um uns anschließend Bericht über deren Tauglichkeit für unsere Zwecke abzulegen. Und wie wir hören konnten, brachte der Graf seine Besucher mehrfach zum Staunen. Denn, wer würde schon Whirlpool und Palmenhalle hinter alten Gemäuern vermuten? Einzig der Lebensstil des Aristokraten sei gewöhnungsbedürftig, berichtete Platon. Er pflege nämlich des Tages zu schlafen, um dann nächtens ruhelos herumzustreichen - zweifelsohne eine Folge der ausschweifenden Feste, die hier in schöner Regelmäßigkeit stattfänden. Das mitternächtliche Wolfsgeheul sei hingegen durch Ohrstöpsel wirksam zu bekämpfen.
Sorgen machen, müssten wir uns aber auch um diese Angewohnheiten des Burgherren nicht, betonte Platon. Schließlich plane der Graf ohnehin, unmittelbar nach einem rauschenden Fest zu Ehren unserer Ankunft, nach London zu übersiedeln, wo er bereits eine Maklerfirma beauftragt habe, um einige geeignete Liegenschaften zu erwerben ... Uns soll recht sein, was dem Grafen billig ist. Er wird immer gern gesehener Gast in seiner Burg bleiben. Und die Heimaterde, die er laut Waschiswilli im Burghof abgraben lässt, um sie in Kisten nach Britannien vorauszusenden, seien ihm gegönnt. Schließlich weiß man, wie spleenig alte Aristokraten sein könn- en ...
Leider ist zuletzt der Kontakt zu Stroganoff und Waschiswilli abgerissen - sicherlich eine Folge der abgeschiedenen Lage von Risnojev. Keine Mobilnetzt weit und breit und die Postkutschen verkehren langsam. Und wer weiß, vielleicht lassen die vielen Wandertouren und die wissenschaftliche Arbeit mit den Begleiterinnen auch gar keine Zeit für lange Briefe. Egal, der Zeitpunkt unseres Reiseantritts steht ohnehin kurz bevor. Lassen wir uns einfach in Risnojev, wo wir unsere Freunde wiedertreffen werden, von den Gegebenheiten überraschen. Der Burg steht jedenfalls mit unserem Eintreffen ein Modernisierungsschub bevor, ein Katapultieren in in die Gegenwart sozusagen ( - und zu diesem Zwecke suchen wir übrigens noch Interessierte, die an den offenstehenden Posten von Kerkermeister, Folterknechten, Torwächtern und Küchengehilfen interessiert wären. Meldung bitte über unsere Kontakt-Emailadresse), von dem wir zu gegebener Zeit hier berichten werden.
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