Malerei: Technikstudien zum geplanten Zyklus - Zyklus 3
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Zuletzt: Teil 1 - Motiv und Rankenwerk
Nachdem wir uns im vorangegangenen Teil der Serie auf ein Motiv und das verzierende Rankenwerk festgelegt haben, geht es jetzt darum, die ange- kündigte neue Technik zum Einsatz zu bringen. Dazu sind an dieser Stelle einige Worte nötig. Einerseits üer die gewählte Vorlage, der wir hier nacheifern. Andererseits über die Technik der Ausführung.
Mit unseren Vorlagen begeben wir uns räumlich nach Flandern, genauer gesagt nach Brügge, räumlich ins späte Mittelalter, nämlich in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Hier entstanden in dieser Periode seltene und sehr prachtvolle Stunden- und Gebetsbücher, sogenann- ten 'Schwarze Stundenbücher' - erhalten haben sich davon nur sieben Stück.
Charakteristisch für diese Werke ist die dunkle (schwarze) Hintergrundfarbe des Malgrundes, auf den Motiv und Verzierungen in den Me- tallfarben Gold und Silber aufgebracht wurden, unter sparsamer Verwendung weiterer Farben. Dies ergab ein spezielles, sehr edel wirken- des Aussehen. Dies und die Tatsache, dass der Herstellungsprozess ein sehr aufwändiger gewesen sein muss, macht deutlich, dass sie stets für sehr hochrangige Auftragsgeber bestimmt waren.
Silber, Gold gar? Dazu Pergament? Jetzt ist es an der Zeit zuzugeben, dass im diesmaligen Teil unserer Serie ordentlich geschummelt wird. Wie schon angesprochen, verwenden wir keine Originalmaterialien und keine originalen Herstellungstechniken, ja nicht einmal Pergament als Untergrund. Die Motivation dazu kann man in Teil 2 der Serie nachlesen oder kurz zusammengefasst mit 'Zeit und Geld' zusammenfassen. Es geht uns also nur darum, das Mittelalterliche dieser Werke möglichst ähnlich nachzubilden.
Nachdem dies einmal gestanden ist, lässt es sich ganz vorzüglich arbeiten: auf einem Holzuntergrund und mit Goldlack, wie er beim Mo- dellbau eingesetzt wird. Nun sind diese Lacke nicht für Holz, speziell nicht für diese Art von Bemalung gedacht, es gibt also einige Tücken, die ein fasriger Untergrund bereitstellen kann, etwa wenn es um den einstz von Lösungsmittel geht. Wie immer gilt: Experimentieren und und wieder experimentieren, dann klappt es schon ...
Wie immer ist, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten, vor allem eines gefragt, nämlich Geduld. So ist vor der Farbgebung (die wir größteneils mit Beize realisieren wollen) eine sorgfältige Vorbereitung erforderlich, die von der Behandlung des Holzuntergrundes über die (vergleichsweise langweilige) Einfärbung des opulenten Rankenwerkes in Metall führt, wobei man stets mit den Eigenheiten der verwende- ten Materialien zu kämpfen hat (Verdunsten des Lösungsmittels, etc.)
Als Ergebnis des erwähnten Arbeitsschritte befinden sich nun Motiv und schmückendes Rankenwerk in 'Metall' auf der Unterlage; inwieweit die nun anschließende Farbgebung zum Erfolg führen wird, ob sich also das Motiv tatsächlich spektakulär leuchtend vom dunkeln Hinter- grund abheben wird, ist bereits zu einem Gutteil durch die bisher erfolgten Arbeiten festgelegt. Dazu sei gesagt, dass wir - in Anbetracht dessen, dass es sich nur um ein Übungsbrett handelt - gewisse Arbeitsgänge mit verhältnismäßig geringer Sorgfalt ausgeführt haben. Ob mit zu geringer, das werden die kommenden Folgen weisen ...
Wie's aussieht, wenn ein bisschen mehr Farbe ins Bild kommt als nur langweiliges Gold (gähn! Wie steht eigntlich momentan der Goldpreis?), das könnt ihr dann hier bestaunen ...
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