Malerei: Technikstudien zum geplanten Zyklus - Zyklus 4
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Zuletzt: Teil 2 - Detailausführung für Motiv und Rankenwerk
Zuletzt haben wir uns bei unserem aktuellen Handwerksprojekt dem verzierenden Rankenwerk gewidmet. Da wurde eine Menge an Gold aufgewendet - für alle, die da hellhörig werden: Damit sind die in unseren Wohnungen lagernden Goldreserven erschöpft; heimlicher Be- such lohnt sich somit nicht mehr und würde nur unseren sieben Bulldoggen unnötige Arbeit bereiten! - für allerlei Unkräutlein, die da über unser Brettchen wuchern, aber auch für die Gestaltung des nächtlichen Sternenhimmels.
Diesmal ist die Figurengruppe an der Reihe - und zwar deren Farbgestaltung. Wie schon mehrfach erwähnt, handelt es sich beim vorlie- genden Brett um eine Technikstudie, an der eine neuartige Hintergrundgestaltung erprobt werden soll. Daher betrachten wir die figurale Ausgestaltung diesmal als zweitrangig; beim geplanten Hauptprojekt soll den Themenbildern dann mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschenkt werden.
Trotzdem wollten wir nicht ganz auf den Figurenkomplex verzichten - einerseits erhält stete Übung die Fertigkeiten, andererseits wird man sich nur so nach Beendigung aller Arbeitsschritte einen aussagekräftigen Gesamteindruck von der kleinen Studie machen können. Wer es spektakulärer haben will, und somit auf eine Dokumentation der einzelnen Schritte verzichten kann, möge sich gedulden; der abschließ- ende Vergleich zwischen den ersten Entwürfen und der beendigten Arbeit mag ihn dafür entschädigen.
Also wollen wir an dieser Stelle auch einige Fotos über die Farbgebung bei den Figuren beilegen - und das gleich mit der Bitte um Nach- sicht: Die Abbildungen nämlich, pflegen wir parallel zum Fortschreiten der Arbeit zu machen; damit einhergehend sind unterschiedliche Lichtverhältnisse, was wiederum die Farbwiedergabe auf den Fotos beeinflusst.
Bei der Farbgestaltung der Figuren - eigentlich schon bei der Auswahl der Bekleidung - orientierten wir uns an Entstehungszeit und -ort der verwendeten Vorlagen, also der 'Schwarzen Stundenbücher'. Die gehen auf das späte 15. Jahrhundert zurück, wo sie in Brügge hergestellt wurden. Somit wird man bei der verwendeten Mode nicht falsch liegen, wenn man burgundische Vorbilder heranzieht.
Bei der Farbauswahl sind kräftige Töne und auffällige Kontraste zu verwenden - allerdings ist das ein Charakteristikum, das für weite Teile des Mittelalters zutreffend ist. Spezieller auf die burgundischen Vorbilder weisen da schon der Schnitt (man beachte das modische 'Höllen- fenster', durch das erst der Blick frei wird auf das elegante, figurbetonte Unterkleid) und das Zubehör hin - etwa der Gürtel oder die Rosen- stickerei auf der Brust.
Für die Decke des Jesuskindes verwenden wir ein helles Blau. Einerseits findet es sich so auch in den Vorlagen, andererseits bildet es be- reits jetzt einen reizvollen Kontrast zum Rot des Kleides und später - wie wir hoffen - auch zum vorgesehenen dunklen Hintergrund. Damit ist auch schon das Stichwort für die nächste Folge gegeben; in der wollen wir nämlich dokumentieren, wie es dunkel wird um Mutter und Kind - und ob uns das Ganze gelungen sein wird oder nicht.
Mit ganz viel Farbe und endlich fertig - wie das dann aussehen wird? Klickt nur hier und ihr werdet es erfahren ...
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