Malerei: Technikstudien zum geplanten Zyklus - Zyklus 5
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Zuletzt: Teil 3 - Die Farbgestaltung der Figuren
Hoch an der Zeit ist's, um mit unserer kleinen Versuchsarbeit endlich an ein Ende zu kommen. Nachdem die Figuren auf unserem Brettchen endlich mehr oder weniger bunt gewandet wurden, steht diesmal die Einfärbung des Holzuntergrundes auf dem Pro- gramm. Dieser Hintergrundgestaltung stellt ja auch die Neuheit des Projektes dar. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Besucher an dieser Stelle noch an einige unserer früheren Malarbeiten auf Holz; dort verzichteten wir häufig auf eine Einfärbung des Holzes.
Während nun feine Strukturen auf Holz mit Beize nicht zu realisieren sind - und daher auch andere Gestaltungsmittel für Gesich- ter, Haare, Details an Kleidung und Rankenwerk zum Einsatz kamen, eignen sich größerflächige Abschnitte sehr wohl zur Beiz- ung. Wichtig, wie bereits an anderer Stelle erläutert, ist in jedem Fall die sorgfältige Vorbereitung und -behandlung des Mal- grundes. Die einzelnen Arbeitsschritte sollten bei Arbeitsbeginn bereits bis ins Detail vorausgeplant sein.
Schwarze Stundenbücher als Vorlage - wie der Name schon sagt, muss es also diesmal dunkel werden hinter Muter und Kind. Allerdings verrät die Studie der historischen Vorlagen, dass dort nicht nur Schwarz als Hintergrund zum Einsatz kam, sondern vielfach auch ein dunkles Blau, wodurch auch eine abwechslungsreichere Gesamtwirkung zu erzielt wurde. Natürlich wäre die angewandte Technik auch in anderen Farbkombinationen denkbar - etwa schwarze Figurengestaltung vor rotem Hintergrund -, allerdings würde man sich damit nicht mehr an mittellaterliche Vorbilder orientieren, zumindest unserem Wissen nach. Interessant auszuprobieren wär es allemal.
Vielleicht an dieser Stelle noch einige Hinweise zu Beizung. Da wir die Beizmittel mit dem Pinsel auftrugen (- auftragen mussten, da sonst die feine Strukturierung an einigen Stellen nicht möglich gewesen wäre), war eine unterschiedliche Einfärbung ver- schiedener Bereiche mit teilweise sichtbaren (und nicht immer schönen) Übergängen nicht zu vermeiden. Derzeit denken wir darüber nach, wie diesem Umstand in Zukunft besser Rechnung tragen könnten ...
Zur Einfärbung selbst: Wir starteten mit dem schwarzen Rand und dem ebenfalls schwarzen Nachthimmel. Nicht ganz logisch, wird jetzt vielleicht als Einwand kommen, denn man sollte doch mit der hellerem Farbton beginnen um allfällig auftretende Farbübergriff in benachbarte Felder nachträglich mit dem dunleren Schwarz noch überdecken zu können. Richtig. Und egal, zumindest in diesem Fall, da wir die Abgrenzungen duch den Goldschicht hinreichend dicht gestaltet haben. Wie man sieht, Systematik ist nicht alles.
Noch die Stadt selbst, im nächtlichen Schatten liegend und damit ebenfalls schwarz, dann sind Rand und Motiv vollendet - ein Blick auf die Abbildungen zeigt diesen schon recht ansehnlichen Zwischenzustand. Dann ist es es an der Zeit, den Hintergrund für's Rankenwerk zu färben. Ein einheitliche Farbtönung zu erzielen erweist sich wegen des helleren Blaus als bedeutend schwieriger als dies bei den schwarzen Passagen der Fall ist - die kann man nämlich bei Bedarf ohne Bedenken erneut beizen.
Wie's nun am Ende aussieht, das verraten euch wiederum die beigefügten Abbildungen. Natürlich ist das Ganze nicht ganz optimal gelungen, aber - vergesst dies nicht - es sollte nur eine erste Technikstudie sein, die relativ rasch hingeworfen wurde. Jetzt, wo wir wissen, wie es aussieht auf Holz und welche Fehler zu vermeiden sind bzw. auf welche Arbeitsschritte noch mehr Aufmerksamkeit zu legen ist, sind wir bereit eine größeres Projekt zu starten. Und - es bleibt euch nicht erspart - wir werden darüber berichten, wenn es denn soweit ist!
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