Herstellung eines Schachzâbel / Teil 2
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Da für eine optisch anspruchsvolle Gestaltung die Größe der Figuren der Feldgröße angepasst werden sollte, lag es auf der Hand, die Arbeit mit der Festlegung der Spielbrettgröße zu beginnen. Dabei war ein Kompromiss zu treffen zwischen den An- forderungen, einerseits die Größen der im 'Libro de los Juegos' dargestellten Bretter nachzubilden und andererseits das Spiel transportfähig zu erhalten. Schließlich entschieden wir uns für eine Gesamtfläche von 80x60cm. In dieser Fläche inbegriffen sind die seitlichen Abstellstege sowie weitere schmale Ränder für die in den Abbildungen klar erkenntlichen Umrandungen, so dass schlussendlich für das eigentliche Spielfeld selbst eine Spielfläche von 56x56cm verbleibt. Für das einzelne Feld resultiert daraus eine Seitenlänge von etwa 7cm.
Nach Festlegung der Abmessungen musste ein geeignetes Material ausgewählt werden. Alle Materialen außer Holz schieden aus Kosten- oder anderen Gründen (leider erlaubt der Nashorn- und Elefantenbestand auf unserem Balkon keine größeren Elfenbein- und Hornarbeiten) von vorneherein aus. Wie kommt man nun zu einer Holzplatte mit den gewünschen Abmesseungen? Nun, da- zu bestehen zwei Möglichkeiten:
Unsere Wahl fiel auf Fichtenholz, da es weich und dementsprechend leicht bearbeitbar ist. (Allerdings wird an dieser Stelle nicht verraten, in welchem Wald der wunderbare Baum sein Leben opfern musste - schließlich sind für die Zukunft noch einige zusätzliche Spiele geplant ...). Durch die stattliche Dicke von knappen 3cm kommt immerhin ein Gewicht von 5,3kg zustande - und dies noch ohne Figuren und zusätzliche Aufbauten.
Die Oberflächenstrukturen des Brettes sind eingebrannt, wobei an den Seitenstegen zusätzliche Verzierungen angebracht wurden, wie sie durchaus auch auf einigen Abbildungen des 'Libro de los Juegos' zu finden sind. Allerdings ist es bei unserem Spiel selbstverständlich das Glücksrad der Sælde, welches zur Dekoration dient. Die zusätzlichen geschwungenen Linien sind persischen Vorbildern entlehnt.
In den nächsten Folgen dieser Reihe mögt ihr erfahren, was noch an Oberflächengestaltung passiert und ob der begnadete Handwerker es zu Wege bringen wird, ausschließlich das Brett und nicht auch seine Gewandung farblich zu gestalten ...
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