Sælde und êre - Besuch im Renaissanceturnierhof: die Rosenburg

17. August 2012

Draußen herrschen nun die Minusgrade, Schneegestöber und Nebel. Und Punsch! In solchen Zeiten erinnert man sich nur allzugerne kälteschaudernd zurück an jene fernen Tage des Hochsommers, in denen man vor lauter Hitze die eisigen Tage des Winters herbeisehnte. Also, was läge da näher, als einige weitere Fotos herauszusuchen von jenem Ausflug am schweißtreibenden 17. August, der uns ins nördliche Niederösterreich führte, und von dessen erstem Teil - dem Besuch der Burgruine Gars - wir bereits hier berichteten.

Der Turnierhof, der nie Turnierhof war - imposant sieht er trotzdem aus!

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Weiter ging es also nach dem Mittagsessen von Gars, den Kamp entlang, die paar Meilen flussaufwärts zur vielfach beworbenen Rosenburg - wir erwähnen hier nur diverse Mittelalterspektakel, die Shakespeare-Aufführungen oder die Märchenfeste. Rasch, rasch hieß es dabei, schließlich galt es, ausreichend Zeit zu gewinnen für eine Besichtigung von Schloss und Greifvogelschau - von der wir schon manch bewundernde Stimme berichten hörten.

Von der Kamptal- über die Rosenburgerstraße anfahrend, stach uns die Burg bald ins Auge - immerhin thront sie, wie es sich für eine Burg gehört, majestätisch auf hohem, steil abfallenden Felsen über dem Fluss - und von hier sieht sie tatsächlich auch aus wie eine mittelalterliche Burg. Leider war der Zeitdruck schon so groß, dass wir nicht mehr anhalten konnten, um von dieser herrlichen Bilder zu machen. Nun, ihr mögt uns das verzeihen, wenn wir versprechen, dies alsbald nachzuholen ....

Die Auffahrt durch den sommerlichen Nachmittag und durch sattigen Wald brachte uns an eine erste lange Mauer - in freundlicher heller Farbe verputzt -, wodurch wir sogleich erinnert wurden, dass es sich bei der Rosenburg um eine Anlage handelt, die im Laufe ihrer mehr als 800-jährigen Geschichte mehrfach erweitert, umgebaut und dem jeweiligen Geschmack der Zeit angepasst wurde - und somit im Zusatand eines Renaissanceschlosses auf unseren Besuch harrte.

Kein schlechtes Kontrastprogramm, dachten wir, hatten wir doch zuvor in Gars eine Festung besichtigt, wie sie den Landesfürsten im Mittelalter als Wehranlage dienlich war. Und so stürmten wir - nach einer kurzen Außenbesichtigung - das Kassenhäuschen; denn eins sei betont, hier herrschen noch die Sitten von dereinst, hier wird noch Zoll erhoben. Und das gar nicht schamhaft- 35 € waren es, die unserem Beutel entrissen wurden. Viel, viel, dachten wir ...

... bis jener unter uns, der der gelehrten Kunst des Lesens mächtig, erkannte, dass in diesem Zoll auch der Besuch der Greifvogelschau und eine Schlossbesichtigung inbegriffen war. Nun, mehr lässt sich schwerlich erwarten ( - gut, vielleicht noch das achtgängige Ritteressen - eventuell beim nächsten Besuch?), aber um darüber nachdenken, dazu blieb uns ohnehin kaum Zeit.

Denn alsbald verschlug es uns die Sprache ob der Prächtigkeit des vollständig erhaltenen Turnierhofes, ob seiner Weite und seiner wundervollen Arkadengänge. Wiewohl der Turnierhof nie Turnierhof war, wie wir erfuhren; schließlich wurde er erst im frühen 17. Jahrhundert angelegt - und da waren die Eisengewänder bereits außer Mode. Dennoch, wir beschlossen dies Faktum zu ignorieren und unserer Phantasie zu erlauben, sich zahlreiche Herren Ritter auf schnaubenden Schlachtrössern zu imaginieren ...

... zumindest solange, bis wir durch das Burgtor in den Wassergarten gelangten - so zumindest schien uns dieser Bereich zu bezeichnen, wegen seiner sprudelnden Quelle, den Wasserspielen und dem üppigen Grün. Unsere Einbildungskraft wurde jedoch nicht etwa davon, sondern vielmehr von den zu Stein gewordenen Göttinnnen abgelenkt, denen die Bildhauer ob des Liebreizes ihrer Glieder keine Kleidung zugestehen mochte. Eine Menge gab's da noch zu sehen - im Innenhof meinen wir, und an den Gebäuden, nicht an den Göttinnen - doch schon rief die Uhr zur Vogelschau, ....

... die beeindruckender nicht hätte ausfallen können, mit ihren Falken und Adlern, Eulen und Geiern. Sehenswert! Kaum war der letzte Adler gelandet, rief bereits eine resolute Dame zur Schlossbesichtigung. Viel gab' auch hier zu sehen, aus vielerlei Zeit, alte Waffen, von der Armbrust bis zum Steinschlossgewehr und darüber hinaus, Fresken und Gemälde, Betten und Öfen. Die Dame, die uns führte, tat dies mit großer Begeisterung, einer Menge an Bonmonts und der Erklärung, dass mittelalterliche Scharfschützen, mit Armbrüsten bewehrt, es verstanden punktgenau zu treffen - auf eine Entfernung von bis zu 400 Metern!

Da staunte unsereiner, der beim österreichischen Bundesheer anno dazumal der aufgestellten Dose den Genickschuss aus einer Entfernung von höchstens 5cm verpassen musste, um überhaupt eine Chance auf einen Treffer zu haben, nicht schlecht. Die beinahe schon erwartete Erklärung, dass diese Treffsicherheit auch beim Reiten - oder gar beim Stürzen vom Pferd - erzielt wurde, mit einer Schussfrequenz, die jene des durchschnittlichen Bundesheerrekruten ums Vielfache übertrifft, blieb allerdings aus. Schade, aber trotz dieses einen Mangels bleibt der Besuch der Rosenburg allemal ein staunendmachendes Ereignis ...

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Einige Daten aus der Geschichte des Schlosses:

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Einige Eindrücke:

Die Rosenburg: Von dieser Seite ... ... ganz Renaissanceschloss, mit idyllischen Aussichten überall. Sogar das Gartenelflein darf nicht fehlen. Auf drei Seiten umrahmen prächtige Arkadengänge den Turnierhof, ... ... auf der vierten geht's durch das Tor ... ... in den Rosengarten. Lauschig ist's auch hier. Das herrschaftliche Wappen ... ... auf dem Turm; darunter hindurch .. ... geht's in den äußeren Hof. Arkaden ... ... und Stiegen auch hier. Die leichtgewandete Schönheit im Garten ... ... erfreut sich an den Schönheiten im Teich. Darüber hinweg führt der Zugang ... ... zum Innenhof. Zuvor hieß es aber noch ab zur Greifvogelschau, wo neben vielen anderen Greifern auch Falken ... ... auch der mächtige Uhu zu bestaunen war. Bei der Führung durchs Schloss ... ... gab es dann ganz andere Sehenswürdigkeiten zu bewundern: ... Himmelbetten mit Baldachin, ... ... Schwert und Schild, ... ... und die absolut treffsichere Wunderwaffe - 400m und kein Fliegenauge bleibt trocken! Und die passenden Ziele zum Üben gibt es auch gleich daneben, in mehreren freskenbemalten Zimmern.

Weiterführender Link:

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