25. April 2008
Zum Saisonrück- und Ausblick, Teil 1
Am 15. Oktober des Vorjahres, nach dem Saisonabschlussfest in Molln, war die Saison 2007 Geschichte. Das erste (halbe) Jahr hatten wir hinter uns gebracht und trotz der rasch erfolgten Neugründung im Frühsommer hatte manches recht gut funktioniert. Manch an- deres weniger gut. Grund genug, um uns für die Wintersaison einiges an Arbeiten vorzunehmen.
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Natürlich ist nach Ende einer Festsaison vorerst einmal die Luft aus dem Sack und so gönnen sich Recken und frouwen verständlich- erweise und verdientermaßen eine mehr oder weniger kreative Pause. Diese währte jedoch während der vergangenen Wintermonate nicht allzu lange: Bald schon regte sich leise Ungeduld ob des Faulenzens, und eine nach der anderen begannen fleißige Hände mit vielerlei Tätigkeiten, welche das Erscheinungsbild von Sælde und êre in der kommenden Saison bedeutend verbessern sollten ...
Da wäre an erster Stelle die Arbeit an unserer Homepage zu erwähnen, die eigentlich nie ruhte. Zirka 90 Artikel aus den verschieden- sten Bereichen sind es, mit denen sich die Seiten, auf denen ihr gerade schmökert, seit November des Vorjahres gefüllt haben. Mitt- lerweile findet ihr Rezepte (vorsicht - manch Gefährliches ist darunter!), Berichte von Mittelalterfesten und Burgbesichtigungen, aus- gewählte Fotos, eine (sehr rudimentäre) Chronik, Beiträge zu diversen mittelalterrelevanten Themen, mittelhochdeutsche Texte mit Übersetzungen sowie einigen erläuterten Schlüsselbegriffen und manch anderes mehr.
Damit ist unsere Netzpräsenz inhaltlich nicht mehr ganz so nackt wie noch vor einem halben Jahr, dennoch befindest sie sich nach wie vor im Aufbau. Manches gäbe es noch, was einen eigenen Beitrag verdienen würde, vielleicht sogar eine ganze Serie, andere Themen wurden angeschnitten aber bei weitem noch nicht erschöpfend behandelt. Und der ganz große Mangel der fehlenden Quellzitierungen, auch das ist uns bewusst, harrt noch der Beseitigung. Aber wie so häufig, wenn ein Zustand nicht ganz zufriedenstellend ist, liegt es auch hier an der fehlenden Zeit, durch die manches (vorerst noch) unterbleiben muss ...
Trotz all dieser Schwächen, habt ihr, geneigte Leser, unsere Arbeit in diesem Bereich durch eure Besuche belohnt. Die Zahl der Zugriffe hat sich über den Winter vervierfacht, wobei der Trend weiter steigend ist. Längst schon hat sich ein treuer Leserstamm etabliert, der nicht nur in den deutschsprachigen Ländern beheimatet ist. (Wenn wir auch gerne wüssten, ob und warum unsere Texte dort verstan- den werden, schließlich gibt's keine englische Version der Seite. Naja, wahrscheinlich würde dies bei unserem Englisch aber auch keine wesentliche Verbesserung mit sich bringen - sorry!) Erstaunlich für uns - und erfreulich! Schließlich gab und gibt es keinerlei Werbung für die Homepage von unserer Seite, keine Suchmaschinenoptimierung oder dergleichen. Anreiz genug jedenfalls, um euch weiterhin (hoffentlich) unterhaltsame Artikel zu bieten. Damit dies besser gelingen möge als bisher, werden wir den Sommer über nach interes- sierten Mitstreitern Ausschau halten, die uns vielleicht nicht nur bei Festen und deren Vorbereitung, sondern auch in diesem Bereich unterstützen können.
Dass die Seite längstens schon nach einer Überarbeitung verlangt, dass bei derartigen Zugriffszahlen interaktive Elemente zunehmend interessant wären - so etwa ein Diskussionsforum oder Formulare zur fallweisen Befragung unsere Besucher, etc. - ist uns natürlich auch bewusst. Doch die Vorbereitung für die demnächst anlaufende Saison lässt umfangreichere Änderungen momentan einfach nicht zu. Habt bitte Geduld und behelft euch bei Bedarf mit unserer e-mail Adresse.
Auch unsere Bibliothek, die mittlerweile mehrere tausend Bände umfasst, zu einem beachtlichen Teil aus dem Bereich Geschichte, spe- ziell aber auch mittelalterliche Geschichte und Literatur, erfuhr während der Wintermonate eine liebevolle Pflege - gleichbedeutend mit Erweiterung. Leider verhindert der indirekt-proportionale Zusammenhang zwischen Buchbestand und Talern im Geldbeutel einen unbe- grenzt schnellen Ausbau nach unseren Vorstellungen, dennoch schließen sich die Lücken beständig. So hat etwa die Sparte Mittel- hochdeutsch Zuwachs durch einige interessante Werke erfahren - beispielsweise ziert (und beschwert) nun auch die 'Steirische Reim- chronik' des Ottokar aus der Gaal ebenso die Regale wie der 'Fürstenspiegel' des Jans Enikel. Beide im mittelhochdeutschen Original ohne Übersetzung in unsere moderne Sprache (*schluck*) und somit, man denke nur an die ca. 90000 Verse der Reimchronik, eine nicht unerhebliche Herausforderung für jeden Einsteiger. Immerhin bedeutet die fehlende Übersetzung eine Gewichtsersparnis von fast 50% ...
Aus der Lektüre dieser Originalwerke des deutschsprachigen Mittelalters entstehen natürlich eine Menge an Ideen für die Gestaltung eines mittellaterlichen Lagers oder passender Gewandung (beispielsweise sei hier auf die Beschreibung einer aufwändigen Frauenge- wandung im 'Wigalois' des Wirnt von Grafenberg verwiesen), Tischzuchten und Begrüßungszerimonien, und, und ... Der Vorteil dieser Beschäftigung ist, dass man seine Informationen nicht mehr aus dritter Hand erhält, sondern unmittelbar den Originalquellen entnehmen kann. Einiges davon haben wir versucht umzusetzen - sei es nun Gewandung, die unserem Darstellungszeitraum (dem späten 12. bzw. dem frühen 13. Jahrhundert) entspricht, Ausrüstung oder aber Ideen für geeignete Darstellungen beim Fest. Allerdings suchen wir immer noch verzweifelt nach den fünfzig Hermelinpelzen, die zur Innenfütterung eines neuen Umhanges notwändig wären. Wenn uns diese also jemand zukommen lassen will, unsere Kontaktadresse ...
Damit sich unsere Köpfe ob des Studierens all dieser Bücher nicht viereckförmig verformen mögen, wurden hin und wieder Tage des schönen Wetters genutzt, um die Ruinen einst mächtiger Burgen zu bestaunen und erfurchtsvoll die Stille mittelalterlicher Kirchen zu erleben. Besuche, die uns einige schönen Fotomotive bescherten und zudem stets einen Motivationsschub für unsere Beschäftigung bedeuteten.
Natürlich kann die Vorbereitung für eine Festsaison nicht nur im Lesen schöner Bücher, dem Aktualisieren einer Homepage und fallwei- sen Ausflügen bestehen. Was wir denn geschaffen haben und wie wir dies alles in der kommenden Saison einzusetzen gedenken, dass mögt ihr demnächst hier erfahren ..
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